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Vajrayana Meditationstechniken gut für’s Hirn

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Eine Studie zeigt, dass Vajrayana Meditationstechniken aus dem tibetischen Buddhismus die Hirnleistung verbessern können.

Entgegen der landläufigen Meinung, produzieren nicht alle Meditationstechniken ähnliche Effekte für Körper und Geist. In der Tat hat eine aktuelle Studie von Forschern der National University of Singapore (NUS) zum ersten Mal gezeigt, dass verschiedene Arten der buddhistischen Meditation – nämlich die Vajrayana und Theravada Meditation – qualitativ unterschiedliche Einflüsse auf die menschliche Physiologie und das Verhalten haben, und Erregung oder Entspannung hervorrufen können.

Insbesondere fand das NUS Forschungsteam, dass Vajrayana Meditation, die mit dem tibetischen Buddhismus verbunden ist, zu Verbesserungen der kognitiven Leistungsfähigkeit führen kann.
Die Studie von Professor Maria Kozhevnikov und Dr. Ido Amichai von der Abteilung für Psychologie an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der NUS wurde erstmals in der Zeitschrift PLoS ONE im Juli 2014 veröffentlicht.

Vajrayana und Theravada Meditation führen zu unterschiedlichen physiologischen Reaktionen

Frühere Studien hatten Meditation als Entspannungsreaktion definiert und hatten versucht, Meditation entweder in fokussierte oder verteilte Aufmerksamkeits-Systeme zu kategorisieren. Keine dieser Hypothesen erhielt starke empirische Unterstützung, und die meisten der Studien konzentrierten sich auf meditativen Theravada Praktiken.

Assoc. Prof. Kozhevnikov und Dr. Amichai untersuchten vier verschiedene Arten von meditativen Praktiken: Zwei Arten von Vajrayana (Tibetischer Buddhismus) Meditationspraktiken (Visualisierung der Selbsterzeugung als Gottheit und Rig-pa) und zwei Arten von Theravada Praktiken (Shamatha und Vipassana). Sie sammelten electrocardiografische (EKG) und EEG (Elektroenzephalogramm) Antworten und massen auch die Verhaltensleistung auf kognitive Aufgaben mit einem Pool von erfahrenen Theravada-Praktizierenden aus Thailand und Nepal, sowie Vajrayana-Praktizierende aus Nepal.

Sie beobachteten, dass sich die physiologischen Reaktionen während der Theravada Meditation deutlich von denen während der Vajrayana Meditation differenzierten. Theravada Meditation erzeugt verbesserte parasympathische Aktivierung (Entspannung). Im Gegensatz dazu zeigt Vajrayana Meditation keine Hinweise auf parasympathische Aktivität, aber eine Aktivierung des sympathischen Nervensystems (Erregung).

Auch beobachteten die Forscher einen sofortigen dramatischen Anstieg der Leistung auf kognitive Aufgaben nur bei der Vajrayana Meditation. Sie stellten fest, dass eine solche dramatische Steigerung in Aufmerksamkeitskapazität bei einem Zustand der Entspannung unmöglich ist. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Arten der Vajrayana und Theravada Meditation auf verschiedenen neurophysiologischen Mechanismen basieren, die entweder zu einer Erregung oder Entspannung führen.

Anwendungen der Forschungsergebnisse

Die Erkenntnisse aus der Studie zeigten, dass Vajrayana Meditation zu dramatischen Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit führen kann, was darauf hindeutet, dass Vajrayana Meditation besonders nützlich in Situationen sein könnte, in denen es wichtig ist gut zu performen, wie etwa im Wettkampf oder in Notfallsituationen. Auf der anderen Seite sind die Theravada Meditationen ein ausgezeichneter Weg, um Stress zu verringern, Verspannungen zu lösen und tiefe Entspannung zu fördern.

Weitere Forschungen

Nachdem Assoc. Prof. Kozhevnikov und Dr. Amichai gesehen haben, dass auch nur eine einzige Sitzung der Vajrayana Meditation zu radikalen Verbesserungen der Hirnleistung führen kann, werden sie nun untersuchen, ob dauerhafte Änderungen nach langjähriger Praxis auftreten konnte. Die Forscher werden auch schauen, wie Nicht-Praktizierende aus solchen meditativen Praktiken profitieren.
Assoc. Prof. Kozhevnikov sagte: “Vajrayana Meditation erfordert typischerweise Jahre der Praxis. So untersuchen wir, ob es möglich ist, die positiven Auswirkungen der Gehirnleistung durch Üben bestimmter wesentlicher Elemente der Meditation zu erwerben. Dies würde eine effektive und praktische Methode für nicht-Praktizierende bieten, um schnell die Leistungsfähigkeit des Gehirns in Bedarfszeiten zu erhöhen.”

Referenzen:

PLOS One – www.plosone.org

National University of Singapore – www.nus.edu.sg

 

Der Beitrag Vajrayana Meditationstechniken gut für’s Hirn erschien zuerst auf OpenMindJournal.


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